Denkst du, dass der Aufwand für Lehrveranstaltungen nicht den ECTS, die man dafür bekommt, entspricht?
Willst du mithelfen, dass die ECTS-Vergabe an der Technischen Universität (TU) Wien gerechter wird?
Die TU Wien gibt euch nun eine Möglichkeit, dies aktiv zu tun!
ECTS sind eine von der Europäischen Union im Zuge der Umsetzung des Bologna-Prozesses eingeführte “Währung” zur Einschätzung des Aufwands von Studierenden. Diese “Währung” dient zur Vergleichbarkeit von Studien und deren Aufwand zwischen verschiedenen in- und ausländischen Universitäten und ist – gerade aufgrund dieser Vergleichbarkeit – einer der Eckpfeiler, auf denen das Bologna- System aufbaut.
Ein ECTS steht hierbei für 25 Stunden Aufwand im Arbeitspensum, welchen die durchschnittlichen Studierenden für eine Lehrveranstaltung erbringen müssen. Dazu gehört die Teilnahme an Vorlesungen und Übungen, aber auch das Selbststudium zur Wiederholung vor bzw. nach Lehrveranstaltungen, die Vorbereitung zu einer Prüfung oder das Schreiben einer Seminar- oder Abschlussarbeit.
Doch woher wissen die Universitäten, wie viel Aufwand eine Lehrveranstaltung für durchschnittliche Studierende ist?
Bisher wurde der Aufwand für Lehrveranstaltungen nicht anhand konkreter Daten festgesetzt, sondern nur aufgrund theoretischer Überlegungen eingeschätzt. Dies kann die Realität in einigen Fällen durchaus akkurat widerspiegeln, tut dies allerdings oftmals nicht, wenn man sich etwa Lehrveranstaltungsbewertungen für einige Fächer auf der TU ansieht.
Nun wendet sich die TU Wien im Rahmen ihrer Maßnahmen zur Förderung und Verbesserung der Studierbarkeit erstmals auch an die Studierenden selbst. Sie will direkt von euch wissen, wie viel Aufwand die Lehrveranstaltungen ihrer Studierenden tatsächlich sind. Über die App Quinn, die für Android und iOS erhältlich ist, kann für zahlreiche Fächer der TU dein individueller Aufwand fürs Lernen, für die Prüfungsvorbereitung und natürlich auch für den Besuch der Lehrveranstaltungen eingetragen werden.
Indem du übers ganze Semester regelmäßig all deine Studier-Aktivitäten in Quinn eintragst, kannst du selbst aktiv zur ECTS-Gerechtigkeit beitragen. Diese Daten, die anonymisiert gesammelt werden, tragen dazu bei, dass das Verhältnis zwischen theoretisch geschätztem und tatsächlich aufgebrachtem Aufwand angepasst werden kann. Ein ECTS soll in weiterer Folge auch den tatsächlich vorgesehenen 25 Stunden an Arbeit entsprechen.
Denn wer weiß, vielleicht besuchst du selbst bald eine für ihre Aufwand-zu-ECTS-Quote berüchtigte Lehrveranstaltung, die aber dank dieser Initiative der TU bis dahin ihrem tatsächlich gemessenem Aufwand angepasst wurde.
Weitere Informationen sind unter https://www.tuwien.at/studium/lehren-an-der-tuw/quinn/ nach zu lesen.