Verdoppelung des Preises der Studierendentickets für Wien

Mit 1. Jänner 2026 wird das Studierenden-Semesterticket in seiner jetzigen Form abgeschafft. Als Ersatz wird eine ermäßigte Jahreskarte für junge Menschen bis 26 Jahre eingeführt, die 300€ kosten soll:

Diese Umstellung stellt in einigen Fällen sogar eine Verdoppelung des Preises dar!

Rechenbeispiele:

Studi 1

Wohnt das ganze Jahr in Wien und kauft Tickets online, zahlt das Jahr im Voraus

ZeitraumAltNeu
September – JännerSemesterticket Online: 75€Jahreskarte Online: 294€
Februar – JuniSemesterticket Online: 75€
JuliFerienmonatskarte: 29,50€
AugustFerienmonatskarte: 29,50€
Summe209€294€ (+40%)

Studi 2

Wohnt nur während des Semesters in Wien und kauft Tickets am Schalter, zahlt die Jahreskarte monatlich via Lastschrift

ZeitraumAltNeu
September – JännerSemesterticket: 78€Jahreskarte: 26,25€ * 12 = 315€
Februar – JuniSemesterticket: 78€
Summe156€315€ (+100%)

Das monatliche Ticket wird via Lastschrift gezahlt – es gibt die Möglichkeit nach dem siebten Monat Laufzeit das Ticket regulär zu kündigen. Allerdings muss man in so einem Fall eine Monatsrate extra als Pönale zahlen. Zusätzlich ist diese Möglichkeit nicht leicht ersichtlich und ist daher wahrscheinlich nicht allen Jahreskartenbesitzer_innen klar. Daher gehen wir davon aus dass der/die Studi das Ticket im Sommer nicht kündigt sondern weiterbezieht.

Studi 3

Ist Erasmusstundent_in und ist nur für ein Semester in Wien, zahlt die Jahreskarte monatlich via Lastschrift

ZeitraumAltNeu
September – JännerWintersemester: 78€Jahreskarte: 26,25€ * 5 = 131,25€
Sonderkündigung via Nachweis des Wegzugs nach fünf Monaten
Summe78€131,25€ (+65%)
+ extra bürokratischer Aufwand

Die Wiener Linien sehen eine Sonderkündigung vor, wenn man nachweist dass man aus Wien weggezogen ist. Aus der Website erschließt sich nicht, ob man hierbei nur die verbrauchten Monate zahlen muss oder wie bei der regulären Kündigung eine Pönale zu zahlen hat. Hier wird ohne eine eventuelle Pönale gerechnet.

Wir kritisieren diese Entscheidung aufs schärfste! Viele Studierende sind auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen. Eine Indexanpassung des Preises ist verständlich, eine im schlimmsten Falle Verdoppelung stellt allerdings eine unverhältnismäßige Mehrbelastung dar.

Das neue System belastet außerdem Erasmus-Studierende unverhältnismäßig, da eine bürokratisch aufwändige Sonderkündigung verlangt wird, anstatt dass das Ticket einfach ausläuft.

Wir fordern die Wiener Linien und die Stadt Wien auf, diese Preispolitik zu überdenken und flexiblere Angebote für Studierende zu schaffen!

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